Wann hatte das Damenteam von Wild Goose eigentlich seine letzte Meisterschafts-Heimrunde? Im Archiv von swissunihockey.ch geht die Suche weit zurück! Es ist über 7 Jahre her – am 27.09 2015 in Laufenburg. Die überhöhten Hallen-Gebühren und anschliessend das Corona-Virus haben Heimspiele für das Damenteam über Jahre verunmöglicht. Nun war es am 04.12.2022 also endlich wieder einmal soweit – kein Wunder, war bei vielen Spielerinnen (ich behaupte sogar bei allen… inkl. Trainerstaff smile) die Nervosität und die Anspannung gross. Einerseits wollte man dem Heimpublikum etwas bieten – andererseits galt es, die 4 Punkte aus der letzten Meisterschaftsrunde zu bestätigen, um den Anschluss an die Spitzenteams zu wahren.


Wild Goose – UHC Herisau (7:4)
Die Gänse versammelten sich am frühen Sonntagmorgen in der Sporthalle in Kaisten. Bereits beim Warm-Up wurde versucht, ein gutes Gefühl zu holen. Die ersten Fans trudelten ein, das Kribbeln steigerte sich von Minute zu Minute. In der Garderobe richtete sich dann Trainer Pi mit motivierenden Worten an die Mannschaft, der Fokus und die Konzentration wurden aufs höchste gesteigert – inzwischen haben wir auch die passende Musik für das Mentaltraining gefunden (welche das ist, verrate ich an dieser Stelle mal nicht smile).
Mit Block 1 traten Svenja, Regina und Martina aufs Feld – und es ging los wie die Feuerwehr. Bereits nach 26 Sekunden gelang es Martina beim Spielaufbau eine Gegenspielerin zu überlaufen und konnte so Svenja perfekt mit einem Querpass in die Vorhand bedienen. Bekannt für ihre Kaltschnäuzigkeit versenkte Svenja den Ball eiskalt in der nahen Torecke und das Fanionteam der Himmelblauen konnte zum ersten Mal jubeln (1:0). Die Freude war gross – so gross, dass man kurze Zeit später einen Wechselfehler beging, was eine 2-Minuten-Strafe zur Folge hatte. Dank aufopferungsvollem Kampf der Gänse überstand man die Strafe schadlos. Wenige Minuten später war es erneut Block 1, welcher reüssierte. Marlene bediente Svenja mit einem mustergültigen Querpass via Bande. Svenja liess der Torhüterin mit einem super Schuss aus spitzem Winkel in die lange hohe Torecke keine Chance (2:0). Ein Fehler im Spielaufbau der Gänse verhalf dem Gegner daraufhin zum Anschlusstreffer (2:1) – Mund abwischen, weiter geht’s. Kurz vor der Halbzeitpause schnappte sich Martina den Ball an der Bande und erwischte den Goalie in der nahen Torecke (3:1). Gleich danach konnte sich die Heimmannschaft bei ihrer Torhüterin Muriel bedanken. Eine Herisauerin tankte sich gekonnt durch die Abwehr der Gänse – doch Müri wusste im richtigen Moment ihren Fuss auszufahren und konnte so den sicher geglaubten Treffer mirakulös verhindern. Das war wichtig – denn so konnten die Gänse mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.
In der zweiten Halbzeit war es wieder Block 1, welcher nach wenigen Minuten zum Torerfolg kam. Martina eroberte den Ball auf der Höhe der Mittellinie und verwandelte eiskalt in die halbhohe linke Torecke (4:1). Kurz darauf war auch Block 2 erfolgreich. Romaine dribbelte die Verteidigung mit ihren unermüdlichen Läufen und dem schnellen Hin und Her schier schwindlig – und so fand sie den richtigen Moment für einen gekonnten Drehschuss (5:1). Eine komfortable Führung, welche man auf keinen Fall mehr aus den Händen geben wollte. Die Appenzellerinnen sind aber keinesfalls eine schlechte Mannschaft. Dies zeigten sie z.B. beim Treffer zum 5:2 – ein herrlicher Weitschuss ins lange hohe Eck. Da war selbst Müri machtlos. Das wollten die Gänse nicht auf sich sitzen lassen. Martina klärte einen Angriffsversuch der Gegnerinnen routiniert und wusste instinktiv, wohin Svenja ihren Laufweg ansetzen würde. Ein perfekt getimter Querpass durch die Beine der Gegnerin und Svenja zeigte erneut, dass sie kein Erbarmen mit der Torhüterin hat – ein herrliches Tor zum 6:2. Den Herisauerinnen gelangen unter gütiger Mithilfe der Gänse noch zwei weitere Tore zum 6:4. Das Heimteam liess aber nichts mehr anbrennen und so war es nochmals Martina, welche kurz vor Schlusspfiff auf Vorlage von Marlene Zumsteg aus spitzem Winkel zum Endstand von 7:4 reüssieren konnte. Die ersten zwei Punkte des Tages waren im Trockenen – doch der Siegeshunger der Gänse war noch nicht gestillt.


UHT Traktor Buchberg-Rüdlingen – Wild Goose (5:9)
Für das zweite Spiel hatte sich die Fangemeinde der Gänse nochmals deutlich vergrössert (das erste Spiel war für Langschläfer ja auch etwas gar früh). Und so wurden Druck und Nervosität sicherlich nicht kleiner – aber die Motivation der Gänse war riesig! Gestärkt durch die Ansprache von Pi und der zusätzlichen Unterstützung der rekonvaleszenten Spielerinnen (ja, der Babyboom hat bei uns Einzug gehalten – für Wild Goose-Nachwuchs ist jedenfalls gesorgt smile) traten die Gänse entschlossen aufs Feld. Nach weniger als einer Minute gab es bereits Grund zum Jubeln. Martina gelang hinter das Tor der Gegnerinnen und Svenja rannte im richtigen Moment in den Slot – sie konnte den Pass von Martina perfekt verwerten und schon stand es 1:0. Nur wenige Zeigerumdrehungen später war es Regina, die einen Abpraller der Torhüterin eiskalt und voller Überzeugung zum 2:0 versenkte. Es ging Schlag auf Schlag weiter. Dem UHT gelang gleich darauf der Anschlusstreffer. 30 Sekunden später setzte Martina mit einem Drehschuss ins lange hohe Eck ein weiteres Ausrufezeichen (3:1). Und auch Block 2 zeigte ein weiteres Mal sein können. Debi setzte die Gegnerin beim Aufbauspiel gekonnt unter Druck, eroberte den Ball und legte ihn quer zu Romaine, welche ihren Torriecher einmal mehr unter Beweis stellte – ein perfekter Schuss in die weite halbhohe Torecke (4:1). Die gute Ausgangslage wurde jedoch bis zur Pause schon fast wieder aus der Hand gegeben. Die Traktoren erzielten noch zwei weitere Tore bis zum Pausenpfiff (4:3). Nun galt es, die Kräfte zu bündeln, die Konzentration hoch zu halten und nochmals Vollgas zu geben. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Es dauerte fast 10 Minuten, bis das Netz ein weiteres Mal zappelte. Es war Martina, die einen weiteren Drehschuss ins "Ängeli" versenkte und den wichtigen Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellen konnte (5:3). Auch Torhüterin Müri konnte ihr Können immer wieder unter Beweis stellen und hielt die Gänse mit vielen guten Paraden stets im Spiel. Und dann kam der grosse Auftritt von Block 3 mit Gina, Lena und Yael. Das Durchschnittsalter der dreien liegt bei gerade einmal 16.6 Jahren! Yael setzte zum Bogenlauf an und bediente die im Slot lauernde Lena mit einem Zuckerpass. Diese Chance liess sich Lena nicht nehmen und versenkte den Ball im Tor (6:3). Die Freude war den Youngsters ins Gesicht geschrieben – wow, war das ein Erfolgserlebnis. Doch das Spiel war noch nicht zu Ende. Die Traktoren nahmen ihre Torhüterin aus dem Spiel und stellten auf 4:3 um. Und prompt gelangen ihnen die Anschlusstreffer zum 6:4 und 6:5. Drei Minuten vor Schluss holte Romaine einen Freistoss heraus. Kira täuschte die Variante "Rund" an und zog so die gegnerische Mauer perfekt auseinander. Jetzt war der Weg frei für einen satten Direktschuss von Romaine – das Netz zappelte und der so wichtige Zwei-Tore-Vorsprung war wieder da (7:5). Die Traktoren stellten erneut auf 4:3 um. Doch die Gänse störten die Gegnerinnen nun bewusst früher beim Spielaufbau und das mit Erfolg. Dank zwei Empty-Netter von Martina und Marlene war der zweite Sieg nun endlich Tatsache (9:5).


Die Freude beim ganzen Team war riesig! Das Tagesziel war erreicht und die Siegesserie konnte fortgesetzt werden. Das Damenteam bedankt sich herzlich für die grosse Unterstützung der Fans – es war ein tolles Gefühl, endlich mal wieder vor dem eigenen Anhang im Wild Goose-Trikot auflaufen zu dürfen und zusammen die 4 Punkte zu feiern! Weiter geht's am 18. Dezember 2022 in Weinfelden mit den Spitzenpartien gegen die direkten Konkurrenten aus Winterthur und Tösstal.