Es war der erste Sonntag im Februar, als die Wild Goose Damen sich bereit machten für die nächste Herausforderung. Als alle Spielerinnen inklusive Trainerstaff den Weg zum Büssli gefunden hatten, düste man gemeinsam in Richtung Ostschweiz.

UHC Tägerwilen – Wild Goose (5:6)

Die letzte Begegnung mit den Spielerinnen aus Tägerwilen war den Wild Goose Damen noch in schmerzlicher Erinnerung. Mit ihrer Zonenverteidigung brachten sie die Gänse aus dem Konzept und mit den präzisen Abschlüssen aufs Tor fertigten sie die Fricktalerinnen in der Vorrunde mit einem 9:4 ab. Im Verlaufe der Saison etablierten sich die Tägerwilerinnen auf dem 2. Zwischenrang in der Tabelle. Doch die Gänse hatten seit Beginn der Saison einiges dazugelernt, sich neu formiert und konnten sich taktisch auf das Spiel gegen Tägerwilen vorbereiten.

So wussten die Gänse, dass es nichts bringen würde, die Zweikämpfe zu suchen. Auch sollte man die Tägerwilerinnen nicht umlaufen wollen, sondern durch geschickte Pässe die Gegnerinnen überspielen.

Gesagt getan! Die Gänse traten selbstbewusst und entschieden auf und es war die zweite Linie, die als erstes scoren konnte. Romaine spielte zu Debora, diese wiederum sah Kira, die in perfekter Abschlussposition vor dem Tor lauerte. Ein präziser Pass von Debi, ein genialer Schuss vom Youngster Kira und Tägerwilen konnte ein erstes Mal bezwungen werden. Die erste Halbzeit war geprägt von erstklassigen Spielzügen der Gooserinnen. So war es wieder Block 2, der nach 6 Spielminuten seine Chance verwertete. Kira spielte ein Zuckerpässchen zu Romaine, die den Ball ins Tor beförderte. 2:0! Dies liessen die Gegnerinnen aber nicht auf sich sitzen und die Spielerinnen aus Tägerwilen konnten innert einer Minute gleich zwei Treffer verbuchen. Diese Tore waren den Fricktalerinnen jedoch eine Lehre und man passte die Verteidigung an. 2 Minuten später meldeten sich dann die Wild Goose Damen zurück und Martina assistierte Svenja zum wichtigen dritten Tor. Kurz darauf war es wieder Martina, die sich Platz verschaffen konnte und mit einem Traumschuss den Ball in die weite obere Ecke jagte. Mit dem kleinen Vorsprung von 2 Toren gingen die Gänse schliesslich in die Pause.

In der ersten Hälfte des Spiels zeigten die Wild Goose Damen eine starke Teamleistung: Hervorragendes Zusammenspiel und eine gute Defensive, viel Ballbesitz und viele Torchancen. Ja, es schien, als hätten die Gänse einen Plan gegen die Tägerwilerinnen, als spielten sie mit Kalkül. Auch Torhüterin Muriel zeigte sich in unbestechlicher Form und parierte die Bälle mit Geschick. All dies galt es dann nur noch im Resultat deutlicher zu manifestieren.

Doch nach der Pause sorgten die Gegnerinnen mächtig für Furore und bewiesen, weshalb sie an zweiter Stelle in der Tabelle waren. Nach nur 20 Sekunden flog der Ball ins Lattenkreuz der Gänse, Tägerwilen korrigierte den Spielstand auf 4:3. Die Ostschweizerinnen übten Druck aus und die Gänse starteten verhalten in die zweite Hälfte der Partie. So kam es, dass man sich oft in gefährliche Situationen manövrierte und schliesslich die Notbremse gezogen werden musste. Der Schiri konnte dies kaum durchgehen lassen und sanktionierte das Team mit einen Penalty. Aber alles kein Problem für Goalie Muriel, die sich nicht einschüchtern liess und wie eine Mauer den Weg zum Tor versperrte. Trotz dieser starken Leistung waren es dann kurz später doch die Tägerwilerinnen, die wieder die Abwehr der Gänse durchbrechen konnten. Spätestens dann erwachten die Gänse wieder und begannen, sich zur Wehr zu setzen. Nichtsdestotrotz konnten die Gegnerinnen sich etablieren und das 5:4 erzielen. Doch die Partie war noch lange nicht zu Ende und die Gänse bäumten sich auf, boten Tägerwilen die Stirn. Allen voran Regina und Martina. Als direkte Antwort auf das Tor von Tägerwilen passte Martina zu Regina, die vorpreschte und den Ball ins Tor feuerte. Ausgleich! Noch knapp 3 Minuten waren zu spielen in dieser aufregenden Partie. Und dann war das Momentum auf Seiten der Wild Goose Damen. Kira passte gekonnt präzise zu Romaine und diese wiederum konnte die Torhüterin von Tägerwilen ein letztes Mal überwinden. Kurz darauf nahmen die Gegnerinnen sich ein Timeout, welches aber auch nicht mehr viel bewirken konnte. Die Fricktalerinnen liessen nichts mehr anbrennen und gewannen das Spiel mit einer soliden Teamleistung, Kampfgeist und Köpfchen.

Bülach Floorball – Wild Goose (3:6)

Nach einer kurzen Erholung stand schon das nächste Spiel auf dem Programm. Die Gegnerinnen aus Bülach konnte man in der Vorrunde knapp besiegen (3:2) und ein Sieg war auch an diesem Sonntag wieder intendiert.

Das Spiel begann und die Gänse legten los. Dass dies ein anderes Spiel würde, war von Beginn an klar und dass man die Gegnerinnen aufgrund des letzten Zwischenrangs in der Tabelle keinesfalls unterschätzen durfte, war noch klarer. Zweikämpfe sollten vermieden und die Gegnerinnen geschickt überspielt werden. Jedoch gerieten trotz Anweisung von Trainer Pi einige Gänse immer wieder ins Gefecht mit den Widersacherinnen. Doch nicht so Debora. Sie wirbelte übers Feld, liess die Gegnerinnen um Meter zurück und wamste den Ball via Torlatte ins Goal. 1:0 für die Gänse! Kurz darauf demonstrierte Block 1 sein Geschick, als Svenja Regina mit einem sagenhaften Pass assistierte. Regina beförderte dann den Ball mit einem fulminanten Schuss ins Tor und markierte das 2:0. Es folgte eine Phase der Unaufmerksamkeit der Gänse, bei welcher Torhüterin Muriel enorm gefordert war. Die Gegnerinnen nahmen einige Abschlüsse aufs Tor und Muriel präsentierte sich gewaltig stark und rettete das Team mit endgeilen Paraden. Nur einmal konnte sie überwunden werden und so stand es zur Pause 2:1 für die Wild Goose Damen.

Es musste sich etwas ändern, da waren sich alle einig. Dieser hauchdünne Vorsprung war eine ungemütliche Ausgangslage, aus der man sich in der zweiten Hälfte des Spiels unbedingt befreien sollte. Der Match war sehr körperbetont und forderte viel Energie. Die Gänse verwickelten sich oft in Zweikämpfe, die durch einen einfachen Pass hätten verhindert werden können. Nach Trainer Pirmins Worten rappelte sich das Team nochmals auf, bündelte alle Kräfte und trat mit Block 1 entschlossen aufs Feld.

Nach der Pause ging es mit Schmackes weiter. So kam es, dass der Schiri einen Freistoss für die Gänse pfiff. Regina passte abgeklärt und cool zu Martina, welche den Pass verwandelte und die gegnerische Torhüterin schonungslos bezwang. Kurz darauf störte Romaine die Kontrahenten im Spielaufbau, stibitzte den Ball von der Schaufel einer Gegnerin und schmetterte ihn ungerührt ins Tor. 4:1! Langsam aber sicher fanden die Gänse ins Spiel und liessen sich kaum mehr aufhalten. Wieder war es Block 1, welcher Oberhand im Spielgeschehen hatte. Martina und Svenja spielten wunderbar zusammen, sodass der Ball den Weg ins Goal (auch wenn etwas holprig) erneut fand. Die Zürcherinnen boten jedoch Kontra und konnten ebenfalls einen Treffer verbuchen. Es waren noch 10 Minuten zu spielen und die Spielerinnen aus Bülach stellten auf 4:3 um. Dieses Spielsystem wurde jedoch von Anfang an von den wilden Gänsen gestört und nach wenigen Sekunden ergatterte Regina den Ball und übergab ihn an Svenja, welche freie Bahn aufs Tor hatte. Svenja drückte ab und traf erstklassig. Bülach gab es wieder auf mit dem 4:3 Spiel, liess aber dennoch nicht nach. 5 Minuten vor Spielende trafen sie noch ein letztes Mal, danach liess sich weder die Wild Goose Verteidigung noch Torhüterin Müri bezwingen. So gelang den Gooserinnen zum Schluss noch beinahe der ultimative Coup. Muriel wehrte einen Ball hervorragend ab und lenkte ihn perfekt in Regis Schaufel, welche Backhand abzog. Jedoch wollte das Bösigoal nicht mehr gelingen und die Gooserinnen gewannen das Spiel 6:3.

Somit war der Vierpunktesonntag perfekt und die Gänse jubelten freudig mit den angereisten Fans. Und wahrlich, es war ein starker Auftritt des Fricktaler Teams: Die Wild Goose Torhüterin verdiente sich den Namen «Müri the Wall», die Gänse setzten des Trainers Anweisungen aus dem Training erfolgreich durch und alle drei Blöcke zeigten ein schönes Zusammenspiel. Ein besonderes Dankeschön geht dabei an Aline Jappert, welche extra aus der Lenzerheide kam, um das Team zu unterstützen und die drei Blöcke erst möglich machte. Danke an Carina, die sich als hervorragender undercover Sascha Ruefer bewies und dem Team bestens von der Seitenlinie den Rücken stärkte. Danke auch an René, der das Team sicher und mit grosser Toleranz für schrägen Gesang mit dem Büsli nach Weinfelden fuhr. Und nicht zu vergessen, danke an alle angereisten Fans, die die Wild Goose Damen unterstützten!

Nun sind noch 2 Runden zu spielen, an welchen noch einiges möglich ist für die Gooserinnen. In der Zwischenzeit konzentrierten sich die Damen voll und ganz auf das Teambuilding und gönnten sich eine lustige Zeit am Skiweekend in der Lenzerheide (dies auch der Grund für die Verspätung dieses Berichts).

Mit dabei waren: Debora Boutellier, Muriel Erdin (G), Svenja Erdin, Yael Erdin, Aline Jappert, Sarah Jappert, Kira Keller, Martina Leber, Regina Oeschger und Romaine Rothacher (C)