Den Abwärtstrend stoppen – das nahmen sich die Herren der 3. Herrenmannschaft der Wild Goose Wil-Gansingen an ihrer Heimrunde vor. Schliesslich haben die Mettauertaler seit vier Meisterschaftsspielen das Spielfeld jeweils ohne Punkte verlassen müssen. Die Aufgabe anlässlich der Heimrunde in Kaisten, war nicht unbedingt einfach, endlich wieder zu Punkten. Doch ob dieses Unterfangen am Fasnachtssonntag in Kaisten gelingen sollte? Schliesslich treibt ja in diesen Tagen der Haldenjoggeli in Kaisten sein Unwesen und wer weiss…

Mit Stadel-Niederhasli wartete das letzte Team aus dem Spitzentrio auf die Aargauer. Von Respekt war in der Startphase nichts zu spüren. Reto Jappert eröffnete den Skore in der zweiten Spielminute mit dem 1:0. Mittels Freischlag in der Platzhälfte des Gegners, konnte Roger Obrist - nach Vorarbeit von Roger Kern - die Führung auf 2:0 ausbauen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte White Wolves Stadel-Niederhasli bereits zwei Mal das Torgehäuse angeschossen. Auch von den zahlreichen Freischlägen, konnten die Gäste nicht profitieren. Es war in der zwölften Minute, als die Mettauertaler bereits wieder jubeln konnten. Erneut war es Reto Jappert, auf Pass von Severin Senn, der die Wildgänse nun gar mit drei Toren in Führung brachte. Nach einer Viertelstunde lag der Ball bereits wieder im Tor von Stadel-Niederhasli. 4:0 – das war eine beruhigende Führung für die Wildgänse, womit das Spiel längst in die richtige Richtung gelenkt wurde. Noch vor der Pause musste sich auch Sven Jappert im Tor der Gansinger bezwingen lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt verteidigte sich Gansingen zwar gut, waren aber oft auch zu wenig konsequent. Dies ermöglichte es den Gästen aus Zürich immer wieder gefährlich vor das Gansinger Tor zu kommen. Einzig die mangelnde Chancenauswertung stand den weissen Wölfen im Weg. Mit den beiden Pfostenschüssen, beklagte man auch etwas Abschlusspech. Für die zweite Halbzeit erwartete Wild Goose, dass Stadel nun ein druckvolleres Forechecking anwenden und das Tempo erhöhen wird.

Für die zweite Halbzeit gab es auf Seiten des Gegners einen Wechsel im Tor. Claudio Lämmli ersetzte Philipp Jucker. Doch auch er musste bereits nach wenigen Sekunden hinter sich greifen (5:1). Gansingen wollte unbedingt nachsetzten, was sie aber unvorsichtig werden liess. Immer wieder rückte man zu weit auf, womit die Abwehr der Mettauertaler entblösst und mit wenigen Pässen überwunden werden konnte. So auch beim Tor zum 5:2 für die Wölfe aus Stadel-Niederhasli. Der Druck des Gegners nahm nun zu, bis schliesslich Joey Meier für Stadel das dritte Tor markierte mit einem herrlichen Schuss in die hohe Torecke. Beide Teams zeigten nun ihr zweites Gesicht. Während die White Wolves stetig sicherer wurden und den Ball sauber abdeckten und kaum mehr Fehlpässe spielten, war bei den Gansingern das Gegenteil der Fall. Die Fehlpässe häuften sich, man kam öfters den berühmten Schritt zu spät oder verlor – kaum gewonnen – den Ball gleich im nächsten Zweikampf wieder. Nach einem Doppelschlag von Stadel zum 5:5 Ausgleich, war die Verunsicherung des Teams nicht mehr zu übersehen. Mit einem Time-Out versuchten die Wildgänse, den Rhythmus des Gegners zu brechen und selbst wieder Ruhe und Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. Doch bereits kurz nach dem Time-Out, startete Stadel-Niederhasli zum nächsten Angriff. Mit einem einfachen Pass von der Bande zurück auf die Mittellinie verschaffte man sich genügend Raum um erstmals in dieser Begegnung in Führung zu gehen. Nun war es endgültig um Wild Goose geschehen. Komplett aus dem Tritt und kaum mehr zu einer Reaktion fähig, kassierten sie noch den siebten Gegentreffer durch Roman Etschmann der White Wolves, zum Schlussstand von 5:7. Das Team um Spieltrainer Severin Senn versuchte zwar nochmals heran zu kommen. Zu mehr als dem Pfostenschuss in der 33. Spielminute reichte es den Wildgänsen nicht mehr.

Nach dieser ersten Partie blieb nicht viel Zeit diese Begegnung zu verdrängen und sich auf die nächste Aufgabe gegen den STV Spreitenbach vorzubereiten.

Doch dies ist einfacher geschrieben als getan. Diese erste Partie schien bei den Spielern präsenter zu sein als man dachte. Es war noch keine Minute gespielt, passte Wild Goose den Ball direkt auf den Stock des Gegners. Zum Glück war dieser ebenso verblüfft über dieses Geschenk, dass er es nicht in ein Tor umsetzen konnte. Doch dieser „Schreckruf“ verfehlte seine Wirkung nicht. Simon Siegenthaler war es, dem die Führung für Wild Goose Wil-Gansingen gelang. Und wenige Minuten später, brachte Roger Kern mit seinem Schuss das Team aus dem Mettauertal mit zwei Toren in Führung. Spreitenbach liess sich jedoch nicht abschütteln. Sie schafften es immer wieder, den Ball in die Gefahrenzone vor dem Gansinger Tor zu bringen und sorgten so für Gefahr vor dem Tor der Gastgeber. Nach zwölf Minuten war es schliesslich soweit und der STV Spreitenbach konnte auf 2:1 verkürzen. Eine heikle Situation bahnte sich kurz nach dem Gegentreffer an. Nach der Ausführung eines Freischlags von Spreitenbach, sprach der Schiedsrichter eine zwei Minuten Strafe gegen Wild Goose aus, wegen nicht eingehaltenem Abstand. Doch diese Unterzahlsituation brachte Wild Goose zwei gute Möglichkeiten, den alten Vorsprung von zwei Toren wieder herzustellen. Spreitenbach konnte die Situation aber jeweils rechtzeitig stoppen. Kurz vor der Halbzeitpause, jubelte Gansingen über das 3:1 durch Reto Jappert, welcher von Simon Siegenthaler mit einem gut getimten Pass bedient wurde. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer. Wenige Sekunden nach dem Anspiel, zappelte der Ball im Gansinger Tor. Mit dem knappen Vorsprung konnten sich die Teams nun etwas erholen bevor man zum Schlussspurt ansetzte.

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn der Partie, glich Spreitenbach zum 3:3 aus. Mit diesem Ausgleich, kam auch die Nervosität ins Team der Mettauertaler zurück. Die Fehlpässe häuften sich und in der Defensive, musste der Schiri viele Stockschläge pfeifen, was dem STV die Möglichkeit bot mittels Freischlag die Führung zu übernehmen. Profit schlagen konnten die Spreitenbacher jedoch nicht. Es entwickelte sich nun ein sehr zähes Spiel. Zwar gab es dann und wann auf beiden Seiten Torchancen, zwingend waren diese aber nicht oder man scheiterte an den gut aufgelegten Goalies. Die Matchuhr in der Sporthalle Hofstatt zeigte, dass noch 5:40 zu Spielen war, als Reto Jappert das 4:3 gelang. Der ausgeführte Freischlag wurde jedoch erst im zweiten Anlauf ins Tor gearbeitet. Nun hatten die Wildgänse wieder Aufwind und wollten den Sack endgültig zu machen. 47 Sekunden vor Schluss passierte aber das, was keiner mehr zu denken wagte. Spreitenbach konnte nochmals eine unübersichtliche Situation vor dem Tor der Gänse ausnutzen und erneut Ausgleichen. Mit diesem 4:4 und einem Punkt trennte man sich. Die rhetorisch gestellte Frage ob man nun einen Punkt gewonnen oder verloren hatte, soll jeder für sich selbst beantworten.

Wild Goose hatte es bereits in der ersten Partie verpasste gegen das drittplazierte Stadel-Niederhasli zum möglichen Stolperstein zu werden. Zu leichtsinnig vergab man den deutlichen Vorsprung aus der Hand. Auch gegen Spreitenbach tat man sich vor allem in der zweiten Halbzeit unnötig schwer.

Aber da war noch die Sache mit dem Haldenjoggeli. War er nun in der Halle anwesend und trieb seinen Unfug? Haben deshalb die Wildgänse wegen ihm Punkte liegen lassen? Man weiss es nicht. Sicher ist nur, dass ein Mann in Jägerstracht die Halle nach dem zweiten Spiel zielstrebig Richtung Hardwald verliess.

The Wild Goose Telegraph