2 Punkte und der fünfte Schlussrang

Die Chance auch in diesem Jahr noch die Playoffs zu erreichen, waren schon vor dem ersten Spiel gegen Cazis praktisch auf Null gesunken. Die direkten Konkurrenten Lengnau und Unterkulm holten die nötigen Punkte und Wild Goose hätte schon 24 Tore gut machen müssen, um wenigstens Lengnau noch einzuholen. Da aber die Gegner der Gänse Cazis und Gossau hiessen, und Wild Goose das mit dem Tore erzielen die ganze Saison nicht ganz verstanden hatte, sind die 24 Tore schon eher ein utopisches Unterfangen. Dennoch wollte man die beiden Spiele gegen den Vizemeister und den Meister aus dem vergangen Jahr noch geniessen und auch gewinnen.

Im ersten Spiel traf man auf Blau-Gelb Cazis. Die Bündner spielen eine erneut starke Saison und sind nur sehr schwer zu bezwingen. Sie verstehen es hervorragend den Ball und Gegner laufen zu lassen und dann im richtigen Moment eiskalt zuzuschlagen. So geschehen nach wenigen Minuten als ein Cazner einen Fehler ausnutze und die Führung erzielte. Nach diesem Schock erholten sich die Gänse aber immer besser, nachdem sie zu Beginn doch reichlich Mühe hatten. Es folgten mehrere gute Abschlüsse aber wie so oft ohne Ertrag. Es brauchte schon den ganzen Willen von Elija Oeschger sich durch die Gästeabwehr zu boxen und völlig freistehend vor dem Tor den Ausgleich zu erzielen. Eine schöne Aktion, in welcher man sah, wie man Cazis bezwingen könnte. Es entwickelte sich nun ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen guten Chancen auf beiden Seiten. Die Torhüter beider Teams konnten sich mehrmals auszeichnen lassen. Es brauchte schon ein Eigentor um diese Männer zwischen den Pfosten zu bezwingen. Bezeichnenderweise war der Schütze wieder einmal ein Gooser. Sevi H.(um keine vollen Namen zu nennen) erwischte Lukas Cho im Tor auf elegante Art und Weise. Nun waren die Wild Gooser wieder gefordert und sie zeigten einige gute Ansätze, waren aber im Abschluss viel zu harmlos. Währenddessen der Gegner noch vor der Pause nach einer Unachtsamkeit auf 3:1 stellte. Leider ist es so, dass man bei Gegnern mit ehemaligen NLA Spielern den Ball beim Freistoss nicht mehr setzen muss. Nicht zum ersten Mal kassierte man nach solchen Situationen einen Gegentreffer. Daraus müssen aber auch die Gänse ihre Lehren ziehen.  

Nach dem Seitenwechsel waren es dann zu Beginn die Gänse welche mehr fürs Spiel machten und mit Elija Oeschger erzielte der beste Gooser Feldspieler den 2:3 Anschlusstreffer. Mit seiner Wendigkeit spielte er ein ums andere Mal seinen Gegenspieler schwindlig. Leider erzielt aber auch er noch zu wenig Tore. Das Spiel war aber neu lanciert und Wild Goose war immer näher am Ausgleichstreffer dran. Doch in jener Druckphase waren es wieder die Cazner welche mit einer Einzelaktion auf 4:2 stellten. Und nur wenig später gar auf 5:2. Noch gab man sich aber nicht geschlagen, noch war genug Zeit drei Tore zu erzielen. Ein erstes folgte bald in einer Powerplaysituation in welcher Andreas Bühler aus halb rechter Position(oder Köbi-Position genannt) das 3:5 markierte. Doch Cazis verstand es ausgezeichnet den Ball in ihren Reihen laufen zu lassen und damit verstrich den Gänsen langsam aber sicher die Zeit. Nach einem Fehler im Spielaufbau standen auf einmal zwei Cazner alleine vor dem Tor und dieser erzielten das 6:3. Das Spiel dauerte nun nicht mehr allzu lange und Wild Goose versuchte mit vier Feldspielern das Spiel noch zu drehen. Mehr als einen Treffer durch Andreas Bühler sprang dabei aber nicht heraus, auch deshalb weil Cazis ebenfalls mit vier Spielern agierte. Am Ende hiess es nach einem weiter Treffer von Cazis dann 4:7 aus Sicht der Wildgänse. Mit dieser Niederlage war es amtlich, dass Wild Goose dieses Jahr die Playoffs verpassen wird. Cazis hingegen zeigte einmal mehr, dass auch dieses Jahr mit ihnen im Kampf um den Titel zu rechnen sein wird. Wird ihr körperliches Spiel von den Schiedsrichtern goutiert sind sie nur sehr schwer zu schlagen.

Nachdem man ein Spiel Zeit hatte die Niederlage zu verdauen, kam es im letzten Spiel der Saison zum Duell gegen den Schweizer Meister aus Gossau. Die Zürcher verloren vor Wochenfrist nicht nur das Cupfinal gegen die Berner Hurricanes, sie verloren auch ihren besten Feldspieler, welcher aber zum Start der Playoffs hoffentlich wieder spielen kann. Für das heutige Duell blieben beim Meister in der ersten Halbzeit zwei Leistungsträger erstmals auf der Bank. Auf Wild Goose Seite konnte man fast aus dem ganzen Schöpfen, nur die abwesenden Pirmin Schmid und Severin Senn galt es adäquat zu ersetzen. Im Tor konnte dies mit Lukas Schmid Eins zu Eins gemacht werden. Immerhin war er es, der schon einmal gegen Gossau gewinnen konnte. Dies war am letzten Raiffeisencup der Fall, als sich Wild Goose gegen die Zürcher dursetzen und danach gar das Turnier gewinnen konnten. Nun sollte im sechsten Duell endlich auch der erste Sieg in der Meisterschaft erfolgen. Der Start verlief sehr hoffnungsvoll. Wild Goose war schon zu Beginn die etwas aktivere Mannschaft, scheiterte aber zunächst immer wieder am gegnerischen Torhüter. Besser machten es aus dieser Sicht die Gossauer, welche zum 1:0 vorlegen konnten. Der Treffer erzielt mit dem Fuss, jedoch ohne Absicht. Die Antwort liess aber nicht lange auf sich warten. Andreas Bühler spielte einen klasse Pass auf den freistehenden Matthias Rohner, der sich diese Chance nicht nehmen liess und zum 1:1 Ausglich. Wild Goose machte den Gossauern das Leben sehr sehr schwer. Unglaublich spritzig und körperlich viel Überzeugender kam man daher. Dadurch wurden die meisten Zweikämpfe gewonnen und man drückte Gossau in ihre eigene Hälfte. Vielleicht wollten sie nicht mehr, aber sicher waren sie überrascht wie Wild Goose in diesem Match auftrat. So war es nur logisch das irgendwann die Tore folgen würden. Andreas Bühler und Severin Hollinger(evtl auch jemand anders) verwerteten jeweils  ein schönes Zuspiel im Slot zum 2:1 und 3:1. Auch nach diesen Toren spielte Wild Goose wie verwandelt, so wie man sie eigentlich die ganze Saison hätte sehen können und wollen. Doch die ständigen Auf und Ab´s sah man auch bei den einzelnen Spielern. Einer davon war der Schütze zum 4:1. Ein Backhandtor ins lange Kreuzeck, ein Tor wie man es eigentlich mehr von Captain erwarten dürfte. Doch Raphael Kramer kam wie viele Leistungsträger während der Saison nie richtig in Fahrt. Immerhin konnte er nach einem schwachen Spiel gegen Cazis hier ein wenig was fürs Selbstvertrauen machen. Mit diesem 4:1 pfiff der Schiedsrichter wenig später zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel mussten die Gossauer etwas unternehmen um hier nicht sang und klanglos unterzugehen. So wurden die beiden Altmeister Keller und Leimbacher ins Spiel eingewechselt. Durch ihre Routine und einer viel aggressiveren Spielweise kamen die Zürcher langsam zurück ins Spiel. Die Folge davon war der 2:4 Anschluss. Nur beeindruckte dies die Wil-Gansinger herzlich wenig. Nur wenig später stellte Raphael Kramer nach einem Freistoss den drei Tore Abstand wieder her. Es war nun ein unglaublich kampfbetontes Spiel. Wild Goose warf sich in jeden Schuss und rannte jedem noch so verloren geglaubten Ball hinterher. Doch auch Gossau war gewillt hier noch einmal für Spannung zu sorgen. Und irgendwann überwanden sie den starken Lukas Cho im Tor doch noch mehrmals. So hiess es gute drei Minuten vor Spielende 5:5. Für beide Teams angesichts des Spielverlaufs für die einen und die Tabellensituation für die anderen zu wenig. So war es unfassbar spannend zu sehen, dass beide Teams voll auf Sieg spielten. In der letzten Spielminute nahmen die Gossauer gar den Torhüter für einen vierten Feldspieler raus. Die drei Gooser und Luki im Tor liessen aber herzlich wenig anbrennen. Und nach einer Parade von Luki spielte dieser den Ball zu Dominik Rohner, dieser weiter zu seinem Bruder und dieser traf kurz vor Ende ins leere Tor der Gossauer und zum viel umjubelten Siegestreffer für Wild Goose. Der erste Sieg gegen den UHCevi Gossau war Tatsache. Und dieser Sieg war nicht gestohlen. Allen voran die erste Halbzeit war eine Klasse für sich. Ebenso, wie die Mannschaft auf die Tore des Gegners reagieren konnte.

Der heutige Spieltag wiederspiegelte den gesamten Saisonverlauf ein wenig. Mit einer Leistung wie man sie gegen Gossau zeigte, wäre bestimmt mehr als dieser fünfte Schlussrang möglich gewesen. Doch leider schlichen sich auch schlechte Spiele ein, in welchen man als Verlierer vom Platz musste. Allen voran die Niederlagen gegen Trin, Bäretswil und Wuppenau ärgern einen Ende Saison so umso mehr. Dennoch hat sich die Qualität in der Mannschaft gesteigert. Das Kader wurde nicht nur körperlich breiter, sondern auch spielerischer. Man kann ohne Probleme jeweils drei starke und ausgeglichene Blöcke aufs Feld stellen und über gute Torhüter verfügen wir so oder so. Auch das verpassen der Playoffs ist in diesem Jahr keine Tragödie. Die direkten Konkurrenten aus Lengnau und Unterkulm spielten eine starke Saison und haben sich die Qualifikation mehr als verdient. Wild Goose wird aus dieser Saison sicherlich die Lehren ziehen und sich dort verbessern wo es sich zu verbessern gilt. Man muss und darf auch nicht vergessen, das Wild Goose immer noch eines der jüngeren Kader in der 1. Liga stellt und somit ihr ganzes Potential sicherlich noch nicht ausgeschöpft haben.

Nun machen wir aber erst einmal in wenig Pause und bedanken uns bei unseren Zuschauern für die stimmungsvolle und lautstarke Unterstützung während der ganzen Saison.