Wild Goose setzt sich in einem spannenden Spiel gegen den Zweitligisten aus Hinwil mit 9:7 durch.
Die Zürcher Oberländer erwiesen sich als äusserst starker und hartnäckiger Gegner. Selten brachte ein Zweitligateam(wie lange noch?) die Wildgänse in solche Bedrängnisse. Die Hinwiler, welche bis vor einer Woche, mehr als ein Jahr lang ungeschlagen blieben, zeigten zu Beginn weshalb sie mit dem UHC Blumenstein bereits einem Erstligisten ein Bein stellen konnten. Wild Goose kam in den Startminuten überhaupt nicht ins Spiel und musste dem Gegner mehr Spielanteile überlassen. Die Quittung folgte in der 10. Spielminute, als emotion Hinwil nach einem Freistoss und einer schlechten Mauer verdient mit 1:0 in Führung ging. Diese hatte jedoch nicht lange Bestand, keine zwei Minuten später reagierte Raphael Kramer nach einem Abpraller des gegnerischen Keepers am schnellsten und glich die Partie aus. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit deutlichem Chancenplus für die Hinwiler. Sie verstanden es aber nicht diese Chancen auch auszunutzen. Severin Senn im Tor stellte sich als einziger in dieser ersten Halbzeit dem Gegner und verhinderte so einen weiteren Rückstand. Kurz vor der Pause dann doch noch erfreuliches aus Gooser Sicht. Dominik Rohner erwischte mit einem Weitschuss den Hinwiler Torhüter und schoss Wild Goose mit einer glücklichen Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel und ein paar deutlichen Worten, war Wiedergutmachung für die Zuschauer angebracht. Dies ging aber erst einmal gründlich in die Hosen. Hinwil glich nach 16. Sekunden das Spiel wieder aus. Doch nun waren es die Wildgänse, welche das Spiel an sich rissen. Endlich zeigte man das Unihockey, welches man sich selbst vorstellt. Viel Ballbesitz, schnelle Ballstafetten und viel Tempo waren nun im Spiel. Und irgendwann folgten auch die Tore. Pirmin Schmid erzielte mit einem herrlichen Weitschuss ins Kreuzeck die mittlerweile verdiente Führung. Simon Zumsteg doppelte nach 30. Spielminuten nach. Angespielt durch einen schönen Querpass in den Slot, liess er dem Keeper keine Chance und erhöhte auf 4:2. Es schien als schinde der Wiederstand der Hinwiler langsam. Pirmin Schmid genoss unglaublich viel Freiraum, nahm die Gegenspieler und den Torhüter aus und traf zum 5:2. Wild Goose kontrollierte das Spiel nun nach ihrem Gusto. Selbst ein Gegentreffer, wohl ein hoher Stock, liess das Heimteam kalt. Simon Zumsteg reagierte kurz danach nach einem Freistoss erneut am schnellsten und traf zum 6:3. Doch wie so oft in dieser Saison liess man nach klarer Führung deutlich nach und liess den Gegner wieder zurück ins Spiel. Noch vor der zweiten Pause verkürzte Hinwil auf 4:6.
Zwei Tore aufzuholen ist im Unihockey fast nichts. Dies erfuhr man bereits in den ersten Minuten des dritten Drittels. Die Zürcher aus Hinwil glichen das Spiel innert einer Minute zum 6:6 aus. Bahnte sich hier ein nächster Höhenflug der emotion Hinwil an. Lang blieb das Spiel offen. Beide Torhüter zeigten sich von ihrer Schokoladenseite und liessen die Gegenspieler reihenweise verzweifeln. Wild Goose hatte sich nun aber wieder ein Chancenplus erarbeiten können. Nach der Umstellung auf zwei Blöcke lief es den Gänsen wieder besser. In seinem ersten Einsatz im „zweiten“ Block zeigte Markus Schmid seine Qualität und erzielte mit einem feinen Handgelenkschuss das 7:6. Nun fiel er also doch noch, der Bösitreffer. Einmal mehr erwischte es Markus mit dem bezahlen einer Runde. Dies schien aber in den Köpfen keine Rolle zu spielen. Das Spiel war weiterhin völlig offen. Und wer weiss, was passiert wäre, hätte der Schiedsrichter kurze Zeit später den korrekten Treffer der Hinwiler gesehen. Die Szene spielte sich jedoch so schnell ab, dass selbst die Hinwiler auf dem Feld den Treffer nicht sahen. Eine Minute vor Spielende ersetzten die Hinwiler dann ihren Torhüter für einen vierten Feldspieler und versuchten noch den Ausgleich zu erzielen. Jedoch kamen sie mit der cleveren Verteidigung der Gänse überhaupt nicht klar und verloren viele Bälle im Spiel. Einen solchen Fehler nutzte Andreas Bühler nach einer schönen Passtaffete seines Blockes zum vorentscheidenden 8:6. Zu Spielen waren zu diesem Zeitpunkt noch 21. Sekunden. Es dauerte jedoch keine Zehn, ehe Hinwil nochmals, wenn auch mit dem Fuss, verkürzen konnte. Selbst beim anschliessenden Bully agierten sie mit vier Feldspielern, was Simon Zumsteg zur Freude vieler junger Zuschauerinnen ausnutzte und zum 9:7 Endstand traf.
Am Ende setzte sich die spielerische Qualität gegen aufopferungsvoll kämpfende Hinwiler durch. Der Sieg geht so sicherlich in Ordnung, war man über das ganze Spiel gesehen, die etwas stärkere Mannschaft. Es gibt aber zu erwähnen, dass die Einstellung im Team heute nicht zu 100% stimmte. Und dies hätte böse ins Auge gehen können. Die Hinwiler machten es vor, wie man ein solches Spiel angehen muss. Man sah ihnen in jeder Sekunde an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen und jeder für jeden ging. Selbst in den körperbetonten Zweikämpfen waren sie dem Heimteam oftmals überlegen und mit ein wenig mehr Glück hätten auch sie heute als Sieger vom Platz gehen können. Es fehlte am Ende im Vergleich mit Wild Goose womöglich an der individuellen Klasse, welche die jungen Hinwiler sich jedoch noch erarbeiten können. So oder so, es scheint eine Frage der Zeit wann man sich mit ihnen in der Erstliga messen darf.
Wild Goose steht mit diesem Sieg nach 2013 zum zweiten Mal im Ligacup-Viertelfinal. Der Gegner wird am kommenden Mittwoch, den 28.10. ausgelost. Auf wen man auch immer treffen mag, ein Zuckerschlecken wird’s auf jeden Fall. Neben Wild Goose stehen mit den Berner Hurricanes(dem aktuellen Cupsieger) und sechs letztjährigen Playoffteilnehmer nur noch Topteams im Rennen um den Cupsieg 2016.
Wild Goose bedankt sich für die freiwilligen Helferinnen und Helfer, sowie für die grossartige Unterstützung der Zuschauer und freut sich euch bei der nächsten Cuprunde wieder begrüssen zu dürfen.