Am 18.02.2024 fand die letzte Runde der Wild Goose Damen statt. Da die eisernen Murmeltiere die Runde organisierten, reisten die Gänse frohen Mutes nach Davos. Ein Teil des Fricktaler Teams machte sich schon am Samstag auf ins Bündnerland, der andere Teil reiste am Sonntagmorgen früh an. Dass sich die lange Reise lohnen sollte, bewiesen die Gänse bereits im ersten Spiel gegen die Tabellenspitze.

 

Cevi Gossau – Wild Goose (12:5)

Gossau zeigte eine beeindruckende Saison, mit 14 Siegen aus 16 Spielen führten sie die Tabelle an. Doch die Gänse hatten nichts mehr zu verlieren. Bereits vor dem Spiel stand fest, dass die Fricktalerinnen den Ligaerhalt geschafft hatten. Man konnte also ohne Druck vollkommen gelöst ins Spiel starten und nochmals Freude am Unihockey zeigen. Trainer Pi nutzte seine Chance zum Experimentieren und stellte die Linien komplett um. Mit diesem Rezept wollte man Gossau aus der Reserve locken. Noch in der Vorrunde wurde man von den Gegnerinnen regelrecht überrumpelt und man musste schon in den ersten Sekunden Tore hinnehmen. Doch diesmal sollte es anders ablaufen.

Die Gänse übten früh Druck aus und so konnte Debi S. nach wenigen Spielsekunden den Gossauerinnen den Ball wegstibizen und flott ins Tor befördern. Wow, was für ein irrer Start in die Partie! Gossau drehte in der Folge auf und forderte Torhüterin Muriel mehr als nur ein Mal. Doch diese bewies aufs Neue ihre grosse Klasse und wehrte alles konsequent ab. Dann trat wieder Block 1 um Kira, Martina und Debi S. aufs Feld und wusste zu überzeugen. Mit einem wunderschönen Solo-Lauf bahnte sich Debi S. den Weg durch die Verteidigung der Gossauerinnen und jagte den Ball in atemberaubendem Tempo ins «Engeli» des Tores. 2:0 für die Gänse! Wer hätte das gedacht? Gossau wohl eher kaum.

Die Zürcherinnen zeigten ein schnelles Spiel und wurden immer wieder gefährlich. Die Gänse verteidigten zwar was das Zeug hielt, doch ein Schuss Gossaus von der Mittellinie war dann doch nicht mehr aufzuhalten. So stand es 2:1 für die Gänse. Nur knapp eine Minute später musste der Schiri erneut abpfeifen, diesmal wegen Regina. Mit einem phänomenalen Drehschuss katapultierte sie den Ball in rasender Geschwindigkeit ins Lattenkreuz. Chapeau! Kurze Zeit später konnte Gossau wieder reüssieren und so verkleinerten sie den Gänsevorsprung auf 3:2. Nach einer Topchance der Wild Goose Damen schnappten sich die Gossauerinnen den Ball, konterten und trafen sogleich zum 3:3. Das Spiel war gezeichnet von hohem Tempo, vielen Abschlüssen aufs Tor und guten Chancen auf beiden Seiten. Gossau machte weiter Druck und pferchte Martina regelrecht ein, die gerade hinter dem eigenen Tor wartete, um den Wechsel vorzunehmen. Sie liess jedoch den Ball nach vorne zu Regina zischen, welche diesen wiederum gekonnt annahm und nochmals mit Schmackes ins Goal hämmerte. Ein Tor zum Niederknien! Das Spiel Gossaus wurde aber härter und so glichen sie bald darauf zum 4:4 aus. Auch das nächste Tor ging aufs Konto der Gossauerinnen und es stand 4:5. Kurz darauf kam es zu einem hohen Ballverlust Gossaus, provoziert von Martina, die den Ball sauber wegchippte. Debi S. nahm den Ball zu sich, machte Druck aufs Tor und legt den Ball im letzten Moment wieder quer zu Martina, die das Geschenk dankend annahm und den Ball ins Tor wuchtete. Tolles Zusammenspiel, tolles Tor, tolle Gänse. Weiteres gelang nicht mehr in dieser Halbzeit und die Gänse verabschiedeten sich mit einem 5:5 gegen die Gruppenbesten in die verdiente Pause.

Die Gänse waren sich einig: Das gesamte Team zeigte eine unglaublich starke Leistung, liess sich durch die guten Gegnerinnen nicht aus dem Konzept bringen und kreierte immer wieder gute Chancen. Besonders nennenswert ist Torhüterin Muriels Leistung. Abgeklärt vernichtete sie immer wieder Gossaus Chancen und rettete das Fricktaler Team etliche Male. Die Wildgänse hatten Freude am Spiel. So konnte es gerne weitergehen!

So ging es aber leider nicht weiter. Kurz nach Anpfiff des Schiris konnte Gossau wieder reüssieren. Die wilden Gänse kämpften tapfer weiter, aber die eigenen Chancen wollten einfach nicht glücken. So vergrösserte Gossau den Vorsprung immer weiter. Die Gänse bäumten sich immer wieder auf, versuchten, gefährlich zu werden, gerieten aber immer wieder in Kontersituationen, welche zugunsten Gossaus ausfielen. Also entschied Trainer Pi, noch das 4:3-Spiel zu testen. Doch auch dies wollte nicht wirklich gelingen, da die Gossauerinnen relativ hoch angriffen und die Gooserinnen zu wenig Abschlüsse nehmen konnten. So entschieden die Zürcherinnen das Spiel mit 12:5 für sich. Doch die Gänse waren keineswegs enttäuscht, denn in der ersten Hälfte zeigten sie einen starken Auftritt und machten Gossau das Leben schwer. Wenn diese Leistung über das gesamte Spiel erbracht werden kann, so müssen sich die anderen Teams warm anziehen.

 

UHC Baden-Birmenstorf – Wild Goose (3:8)

Im nächsten Spiel duellierten sich die Gänse mit dem altbekannten Team aus Baden. Zwar brauchten die Gänse keine Punkte mehr für den Ligaerhalt, aber trotzdem war ein Sieg gegen Baden Ehrensache. Denn man wollte beweisen, dass man das beste Team aus dem Aargau war. In der Vorrunde gelang dieses Unterfangen bereits mit einem Sieg von 4:2 und nun wollte man dies wiederholen.

In gewohnten Blöcken traten die Gänse aufs Feld. Von Anfang an machten die Gooserinnen Dampf und brachten die Badenerinnen damit in Bedrängnis. Immer wieder gab es Unruhe vor dem Tor Badens, die Gänse konnten aber die Torhüterin nicht überwinden. Bis dann Debi S. entschlossen aufs Feld trat. Auf Zuspiel von Martina montierte sie einen sauberen Drehschuss in die weite Ecke, halbhoch legte sie den Ball genau über den Fuss der Torhüterin. Und auch Regina, welche im ersten Spiel schon super erfolgreich war, wusste sich erneut perfekt in Szene zu setzen. Ähnlich wie im ersten Match vollbrachte sie eine Drehung, bahnte sich den Weg durch die Gegnerinnen und schoss den Ball mit viel Rumms ins Tor. Alle Achtung! Kurz darauf glückte den Badenerinnen ein Tor und es stand 2:1 für die Gänse. Dies liessen die Fricktalerinnen aber nicht auf sich sitzen und Romaine setzte zum Lauf an, hängte ihre Gegnerin schnell ab und legte den Ball halbhoch ins Tor. 3:1! Es folgte ein Eigentor Badens, somit stand es 4:1 für die Gooserinnen. Baden bediente sich dem Timeout, was aber auch nichts brachte. Bis zur Pause gelangen den Gänsen noch einige Schüsse aufs Tor, wovon aber leider kein Ball den Weg hinter die Torlinie fand.

Die Mettauertalerinnen zeigten ein schönes Zusammenspiel und gaben den Badenerinnen wenig bis keinen Platz. Man spürte, dieses Spiel gehörte den Gänsen. In der zweiten Halbzeit galt es, den Vorsprung auszubauen, weiterhin sauber zu verteidigen und nochmals Freude am Spiel zu haben.

Diesmal gelang es, an die starke erste Halbzeit anzuknüpfen und das nächste Tor für die Gänse folgte sogleich. Debi B. spielte den Ball locker-flockig zu Romaine, welche zum Kreuzen anlief und den Ball Debi B. wieder retour gab. Debi wiederum spedierte den Ball mit Kawumm ins Tor. Beinahe in perfekter Symbiose agierten die zwei - in solchen Momenten werden sie oft für Zwillinge gehalten. Doch der Schiri aberkannte das Tor aufgrund eines angeblich vorhergehenden Fouls. Nun gut, dachten sich die Gänse, machen wir halt ein anderes. Und die Fricktalerinnen fackelten nicht lange. Debi S. setzte zum Drehschuss an und bewies wieder einmal ihren Torschussinstinkt. Wunderschön pfefferte sie den Ball ins Tor und vergrösserte somit den Vorsprung auf 5:1 für die Gänse. Es folgte kurz darauf ein Freistoss für Baden. Die Badenerinnen kamen dadurch gefährlich nahe ans Gänsetor, doch Muriel klärte sofort. Sie fuhr ihr Bein genau im richtigen Moment aus und kickte den Ball mit dem Fuss weg. Den Gänsen stockte der Atem. Was Muriel, die Legende, wieder einmal für eine Spitzenleistung an den Tag legte, war wirklich bewundernswert. Bravo! Trotzdem musste sie noch zweimal hinter sich greifen, als Baden einen Konter sauber ausführte und einen Freistoss verwertete. Davon liess man sich aber nicht beirren und es war schliesslich Martina, die ihre Klasse bewies. Sie sah die Lücke und drückte einen fantastischen Schuss ab, welcher mit ordentlichem Zahn ins Tor flatterte. 6:3!!! Etwa eine Minute später war der Ball schon wieder im Tor Badens. Romaine spielte zu Debi B., welchen den Ball kurz annahm und dann mit grosser Klasse Debi-Style ins Tor fegte. Diesmal liess der Schiri das Tor gelten und die Freude war riesig. Gleich nochmals so, dachten sich die Gänse. Romaine lief an, drehte eine Runde ums Tor und sah dabei Debi B., perfekt positioniert und ganz allein. Sie spielte zu Debi, diese zögerte keine Millisekunde und beförderte den Ball völlig unverfroren ins Goal. Hammermässig! Dabei blieb es auch und die Gänse siegten mit 8:3.

Die Freude war gross und die Party in der Garderobe noch grösser. Denn man feierte nicht nur diesen Sieg, sondern auch die gesamte Saison. Dass man sich so gut behaupten konnte in der ersten Liga, war alles andere als selbstverständlich. Die Wild Goose Damen und ihr Trainer Pi hatten viel investiert und wurden dafür auch belohnt. Die Gänse beendeten ihre Saison auf dem 7. Rang und spielen somit auch nächste Saison noch unter den besten 20 Teams der Schweiz. Darauf kann man mächtig stolz sein! Während der Saison haben sich alle weiterentwickelt, man ist als Team zusammengewachsen und hat viele Höhen und Tiefen zusammen erlebt und durchgestanden. Nun freut man sich auf alles, was noch kommen mag.

Wir danken allen Fans, die uns in dieser Saison unterstützt haben, die an uns geglaubt und uns angefeuert haben. Wir danken allen, die diese Saison das Team mit dem Büssli sicher an die Runde chauffiert und den schrägen Gesang ertragen haben. Wir danken Trainer Pirmin für seinen unermüdlichen Einsatz, die großartigen Trainings und die vielen Stunden, die er für die Frauschaft aufwendet. Merci vielmals!

Allez les bleus!

 

Mit dabei waren: Debora Boutellier, Svenja Erdin, Muriel Erdin (G), Carina Foroni, Aline Jappert, Kira Keller, Anja Lütold, Regina Oeschger, Deborah Senn, Marlene Zumsteg, Martina Zumsteg und Romaine Rothacher (C)