Sonntag, Sonnenschein wärmere Temperaturen, alles Dinge, die einem nicht wirklich auf Anhieb Unihockey in den Sinn kommen lassen. Und doch wurde an diesem Palmsonntag in Würenlos die 8 Runde der 3. Liga ausgetragen. Die Frauen von Wild Goose standen vor wichtigen Spielen, denn noch immer liegt der Gruppensieg drin und damit die Möglichkeit zurück in die zweite Liga aufzusteigen. Im Freundeskreis der Wild Goose Wil-Gansingen, wurde wohl vor allem die zweite Partie gegen Unihockey Baden-Birmenstorf mit Spannung erwartet. Doch auch gegen den TV Birrhard hiess es konzentriert zu bleiben, um nicht fahrlässig Punkte abgeben zu müssen.


Wild Goose Wil-Gansingen – TV Birrhard 5:2 (Hinrunde 7:6)

Das Team der Wildgänse – welches auch heute wieder von Michael Schraner und Andreas Bühler betreut wurde – zeigte von Beginn weg Präsenz und liess dem TV Birrhard kaum eine Möglichkeit ins Spiel zu kommen. Bereits in der ersten Spielminute kreierten die Spielerinnen von Wild Goose gute Chancen vor dem gegnerischen Tor. Auch in der 6. Minute als ein reger Verkehr vor dem Gehäuse von Birrhard herrschte - doch diese Tormöglichkeit wurde nicht genutzt. Nach gut 10 Minuten sorgten Martina Leber und Svenja Erdin erneut für viel Gefahr und Hektik in der gegnerischen Platzhälfte. Doch entgegen dem Spielverlauf konnte in der 11. Spielminute der TV Birrhard das erste Tor bejubeln. Der Druck der Wild Goose Frauen blieb trotz des Rückstands hoch und wurde wenig Später mit dem Ausgleich belohnt. Nun schien sich das von Pirmin Schmid oft erwähnte Schusstraining auszuzahlen. Ob seine Arbeit auch weiterhin Früchte tragen wird, sollte sich im späteren Verlauf dieser und der zweiten Partie noch zeigen. Vier Minuten vor der Sirene erklang lediglich das Metall der Torumrandung durch die Halle. Schrecksekunde dann kurz vor der Pause, als Birrhard das vermeindliche 1:2 erzielte. Dieser Treffer wurde aber aberkannt, da eine Spielerin des TVB im Schutzraum stand. Den Freischlag und der Gegenstoss von Wild Goose wurde schliesslich doch noch in ein Tor umgewandelt – Carina Jappert und Regina Oeschger brachten die Equipe aus dem Mettauertal mit 2:1 in Führung. Es brauchte keinen grossen Korrekturen im Team der Wild Goose. Denn sie waren mehrheitlich im Ballbesitz und kreierten vor dem Tor die zwingenderen Torchancen, während der TV Birrhard in der ersten Spielhälfte mehrheitlich durch Standards gefährlich in Erscheinung trat.

Der zweite Spielabschnitt war noch nicht ganz lauwarm, da setzte Martina Leber zu einem Solo an, wurde aber im letzten Augenblick erfolgreich am Abschluss gestört. Die erste Strafe dieser Begegnung holte sich der TV Birrhard ab. Ein Stockschlag von hinten dezimierte den TVB und gab den Wildgänsen die Möglichkeit ein weiteres Tor vorzulegen. Nach kurzen Startschwierigkeiten im Powerplay, bezogen die Mettauertalerinnen Stellung vor dem Kasten der Gegnerinnen und keine Minute später, zappelte der Ball bereits im Netz. Erneut traf Martina Leber zum 3:1 nach einem direkt verwandelten Zuspiel von Svenja Erdin. Bald sollte sich erneut die Möglichkeit bieten die Führung auszubauen. Nachdem den Wild Goose Frauen ein Freischlag zugesprochen wurde, der nicht sofort durch die Ballberührung ausgeführt wurde, löste sich eine Spielerin des TV Birrhard zu früh aus der Mauer und verschaffte sich dadurch eine 2minütige Pause auf der Strafbank. Dieses Mal konnte das Team um Michael Schraner aber nicht reüsieren und blieb in diesem Powerplay ohne Torerfolg. Und weil man das Schusstraining so hervorgehoben hatte, soll auch dies gebührend erwähnt werden – allerdings brachte Sevnja Erdin „nur“ das Metall zum erklingen. Nach 22 gespielten Minuten konnte der TV Birrhard, nach einer flüssig ausgetragenen Kombination, den Anschlusstreffer zum 3:2 feiern. Es war aber ein kurzes Glücksgefühl. Wenig später übernahmen die Wildgänse wieder das Spieldiktat und stellten durch Aline Saladin den 2-Torevorsprung wieder her. Bei diesem Treffer stand wohl auch Fortuna auf Seiten der Wild Goose. Beim ersten Abschlussversuch konnte die Torfrau von Birrhard noch abwehren. Den zweiten Schuss muss sie sich aber selbst ins Tor gelenkt haben, da die Schützin aus ziemlich spitzem Winkel den vierten Treffer markiert. Den Schlusspunkt setzte schliesslich Anja Boutellier mit dem 5:2. Auch ein späteres Time-Out des TV Birrhard brachte keine Wende mehr. Somit legte Wild Goose vor und signalisierte Unihockey Baden-Birmenstorf, dass sie nun gefordert waren, wenn sie die Tabellenführung nicht verlieren wollten.


Wild Goose Wil-Gansingen – Baden-Birmenstorf 6:2 (Hinrunde 6:10)

Eigentlich hiess es vor der Partie 2. (Wild Goose Wil-Gansingen) gegen den Leader (Unihockey Baden-Birmenstorf). Nach der unerwarteten Niederlage von Baden-Birmenstorf gegen die Wallisellen Kloten Wings (0:2), hiess es nun Leader gegen den 2. platzierten. Die Schmach aus dem ersten Tagesspiel der Gegnerinnen wollte man natürlich ausnutzen. Gleichzeitig mussten die Wildgänse aufpassen, nicht ins offene Messer zu laufen. Ganz nach dem Motte „wir hatten am Samstag ein Schusstraining absolviert“, legten die Wild Goose Frauen los und trafen – man ahnt es was nun kommt – erneut nur die Torumrandung. Trotz des dritten Metalltreffers erreichten die Spielerinnen aus dem Mettauertal schneller ihre Betriebstemperatur als ihre Gegnerinnen. Viel im Ballbesitz, konnte man sich jeweils schnell vors gegnerische Tor kombinieren und den Torabschluss suchen. Nach gut neun gespielten Minuten war die Freude über den Führungstreffer sicherlich nicht nur bei Regina Oeschger gross. Die nun zahlreich erschienen Supporter in der Halle sahen ein kreativ und frech aufspielendes Team, welches Baden-Birmenstorf das Leben schwer machte und dessen Coaching Staff ein ums andere Mal ziemlich verstimmte. Dies war auch oben auf der Zuschauergalerie zu hören. Davon liessen sich die Wild Goose Frauen aber nicht beeinflussen. Sie kämpften weiter – jede für jede. Wurde der Ball in einem Zweikampf verloren, stand schon die Teamkollegin bereit, diesen so schnell wie möglich wieder in die eigenen Reihen zu bringen und das mit Erfolg. In der Folge schraubten die Wild Goose Frauen den Score nach oben. Anja Boutellier traf dabei gleich doppelt ins Schwarze und beide Male auf Zuspiel von Martina Leber. Beim 2:0 eroberte Martina Leber den Ball in der gegnerischen Ecke und passte zur Mitte vors Tor, beim 3:0 liessen die beiden der gegnerischen Torfrau keine Chance und brachten den Ball nach einem gut getimten Querpass im Tor unter. Noch vor dem Pausentee gelang unter grossem Jubel des Anhangs das 4:0 durch Svenja Erdin. Mit einer solch komfortablen Führung im Rücken, startete Wild Goose Wil-Gansingen in die zweite Halbzeit. Es schien, als ob das Team aus Baden-Birmenstorf endlich ein Rezept gefunden hatte, wie die Wild Goose Defensive geknackt werden könnte. Bereits nach 47 Sekunden gelang ihnen der erste Treffer (4:1) und wenig später konnte man gar auf 4:2 verkürzen. Doch das aufbäumen war nur von kurzer Dauer. Die Wildgänse besonnen sich schnell wieder auf ihr einfaches Spiel mit einfacher Angriffsauslösung und kamen so schnell wieder zu vielverspechenden Chancen. So auch Alina Saladin, welche nach einem herrlichen Zuspiel von Regina Oeschger wieder auf 5:2 erhöhte. Baden-Birmenstorf steckte aber nicht auf. Gleich zwei Mal überraschten sie die zu weit aufgerückten Wildgänse und marschierten alleine auf das Gansinger-Tor zu. Alessia Marchese verhinderte aber mit tollen Reflexen ein Näherkommen der Gegnerinnen. In der 30. Spielminute wurde Martina Leber für zwei Minuten auf die Strafbank verwiesen, wegen Spielverzögerung. Nachdem der Schiedsrichter einen Freischlag für Baden-Birmenstorf pfiff, spedierte sie den Ball weg vom Geschehen, was dem Unparteiischen nicht gefiel. Doch auch diese Möglichkeit zurück ins Spiel zu kommen, nutzten das Team aus Baden nicht. Es lag aber vielmehr daran, dass Anja Boutellier und Carina Jappert es verstanden den Ball zu halten und so die Gegnerinnen zum Laufen brachten. Diese konnten erst in der letzten Minuten des Powerplays Stellung vor Alessia Marchese beziehen, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Tja, und dann war halt wieder das Schusstraining, dass an dieser Stelle erwähnt werden muss. Denn bereits zum vierten Mal an diesem Sonntag, landete ein Abschlussversuch nicht im Tor, sondern nur an der Torumrandung. Martina Leber sorgte dann anderthalb Minuten vor Spielende mit dem sechsten Treffer für die Entscheidung und zwei weitere wichtige Punkte. Gleichzeitig behaupteten die Wildgänse ihre Führung in der Tabelle, die sie nach den beiden Niederlagen von Baden-Birmenstorf übernehmen durften. Ob es allerdings für einen möglichen Aufstieg reicht, wird sich erst noch zeigen.


The Wild Goose Telegraph