An der fünften Spielrunde fuhren die Gänse die im Minimum Budgetierten 2 Punkte ein. Dass diese gegen Cevi Gossau eingefahren wurden, überraschte dann doch ein wenig.

 

Der Sieg war eher gegen Ramba Zamba Merenschwand eingerechnet. Doch diese entpuppten sich als sehr solide und nutzten die Fehler von Wild Goose eiskalt aus. Zu Beginn lief alles noch nach Plan. Dominik Rohner traf nach etwas mehr als einer Minute nach einem Ballgewinn hinter dem gegnerischen Tor zur frühen Führung. Je länger die Partie allerdings dauerte, umso unkonzentrierter wurden die Gooser. Eine solche Unkonzentriertheit nutzte Merenschwand nach neun Minuten zum Ausgleich. Der Pass wurde hinter dem Tor in den Slot gespielt, wo ein Spieler völlig frei zum Abschluss kam. Solche Fehler dürften auf diesem Niveau nicht mehr passieren. Leider kam es dann in Hälfte zwei noch mehrmals vor. Bevor es noch zum Seitenwechsel kam, brachte Severin Hollinger nach feinem Zuspiel von Nathan Erdin die Gänse mit 2:1 in Front. Es sollte für längere Zeit der letzte erfreuliche Moment sein. Denn nach dem Seitenwechsel agierten die Gooser noch unkonzentrierter als in Hälfte eins. Im Abschluss sündigte man ein ums andere Mal. Teilweise verfehlte man gar das leere Tor, oder man liess bei besten Abschlusspositionen den nötigen Willen ein Tor zu erzielen vermissen. Ganz anders der Aufsteiger aus Merenschwand. Diese zeigten vollen Einsatz und waren oftmals schneller am Ball als der Favorit. Und auch im Abschluss zeigten sich die Reusstaler effizienter als Wil-Gansingen. Binnen wenigen Minuten drehten sie die Partie zu ihren Gunsten und zogen auf 5:2 davon. Unerklärlich wie so etwas passieren konnte, immerhin verkürzte Nathan Erdin nach dem Bully nochmals auf 3:5. Die Niederlage konnte aber nicht mehr verhindert werden. Ein grosser Dämpfer im Kampf um die Playoffs.

Zum zweiten Spiel musste sich einiges ändern. Allen voran die Einstellung bei den Spielern. Dass der Gegner Cevi Gossau hiess, war sicherlich genug Motivation, was die Spieler aber im zweiten Match aufs Parkett legten, war wie Tag und Nacht. Zum ersten Mal diese Saison gleich mit drei Blöcken beginnend, rannten die Gooser jedem noch so verlorenen Ball hinter her. Und Cevi Gossau, immerhin souveräner Leader,wusste gar nicht wie ihnen geschah. Wild Goose war in allen Belangen besser, nur das erste Tor erzielte dann wiederum der Gegner. Nur liess man sich davon überhaupt nicht beirren und glich keine 90 Sekunden später durch Simon Zumsteg nach Zuspiel von Pirmin Schmid aus. Eine ähnliche Spielsituation nutze fünf Minuten später Dominik Rohner zur Führung. Der Teamsenior liess bei seinem halbhohen Schuss dem gegnerischen Keeper nicht den Hauch einer Chance. Es kam gar noch besser. Pirmin Schmid versenkte einen Freistoss von der Mittellinie direkt im Kreuzeck und liess die Gänsebank erneut jubeln. Ein Freistoss wie ein Strich und mit dem Willen welcher im ersten Spiel noch so vermisst wurde. Dass die so offensiv ausgerichtete Taktik der Gänse auch Risiken birgt, war klar. Und ein Gegner wie Cevi ist immer in der Lage einen Treffer zu erzielen. So konnten sie nach einem Konter den Spielstand wieder auf 2:3 verkürzen. Zu mehr kamen die Zürcher Oberländer in Hälfte eins aber nicht mehr. Erstens funktionierte die Defensive hervorragend, man war ja auch meist in Ballbesitz und zweitens war Severin Senn im Kasten bestens Aufgelegt. So liess er mit ein paar spektakulären Paraden den Gegner noch mehr verzweifeln. Die Verzweiflung der Gossauer wurde kurz vor der Pause gar noch grösser. Andreas Bühler traf zehn Sekunden vor dem Pfiff nach einem Zuspiel von Raphael Kramer hinter dem Tor hervor zum 4:2. Ein Sinnbild dieser Halbzeit. Wurde Andreas Bühler kurz vor seinem Treffer noch gelegt wie ein Baum, raffte sich wieder auf und hämmerte den Ball mit aller Wucht in die Maschen.

Mit dem zwei Tore Vorsprung ging es in die zweite Halbzeit. Wild Goose änderte seine Taktik nicht im Geringsten und Cevi wurde weiterhin in vielen Dingen dominiert. Zwar versuchte der Leader nun den Ball vermehrt in seinen Reihen zu halten. Wirklich gefährlich wurden sie aber selten. Und immer wieder schlichen sich viele Fehler bei ihnen ein. Nach einem solchen, wusste sich ein Cevi Spieler nur noch mit einem Foul zu helfen und musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Da sich der Spieler weiterhin nicht beruhigen konnte, kassierte er gar nochmals eine zwei Minutenstrafe wegen Reklamierens. Wild Goose durfte somit 4 Minuten in Überzahl agieren. Doch Cevi hatte eine gute Defensive und nahm bei eigenem Ballbesitz den Torhüter aus dem Spiel. In einer solchen Situation verkürzten die Zürcher auf 3:4. Wieder kam der Pass hinter dem Tor am Verteidiger vorbei in den Slot. Immerhin hatten die Gänse noch genug Zeit um ebenfalls einen Treffer zu markieren. Wieder nahm Cevi den Torhüter raus, doch dieses Mal kamen die Gooser angerannt wie wilde Gänse, eroberten sich den Ball und erzielten durch Raphael Kramer den fünften Treffer. Die Vorentscheidung folgte dann sieben Minuten vor Spielende. Fabian Senn lief alleine auf den Cevi Torhüter, schoss halbhoch, sah seinen Ball abgewehrt, jedoch genau in die Schaufel von Andreas Bühler welcher diese Möglichkeit verwertete und zum 6:3 erhöhte. In der Folge versuchte Gossau mit vier Feldspielern zu agieren, was allerdings gründlich in die Hose ging. Pirmin Schmid passte den Ball fünf Minuten vor Spielende dem gegnerischen Tor zu und erzielte seinen ersten Bösitreffer in dieser Saison. Die Show ging gar noch weiter. Simon Zumsteg kam ebenfalls in der gleichen Spielsituation zu seinem zweiten persönlichen Treffer. Nach der Balleroberung lupfte er den Ball geschickt über die Schaufel der Verteidiger hinein ins Tor. Nathan Erdin durfte dann auch nochmals ran. Allerdings war bei seinem Tor der Keeper wieder zwischen den Pfosten. Gegen dieses Geschoss auf Höhe der Mittellinie war allerdings kein Kraut gewachsen. Der Sieg von Wild Goose war längst Tatsache, die einzige Frage war nun ob Wil-Gansingen noch ein Stängeli erzielen durfte. Diese Frage beantwortete Andreas Bühler eine Minute vor Spielende ins verwaiste Tor der Gossauer. 10:3 hiess es am Ende. 10:3 gegen den Vizemeister, 10:3 gegen den bis dahin noch verlustpunktlosen Leader. Wild Goose ist die erste Mannschaft welche Cevi Gossau in dieser Saison Punkte abnahmen. Auch wenn bei Gossau noch ein, zwei wichtige Spieler fehlten. Was Wild Goose in diesem Spiel zeigte war schlichtweg genial.

Nach diesem Sieg verbleibt Wild Goose in der Tabelle auf Rang 4. Die Niederlage gegen Ramba Zamba schmerzt umso mehr, da man mit zwei Punkten mehr in der Tabelle einen Platz gut gemacht hätte. Nichts desto trotz, die budgetierten zwei Punkte sind im Trockenen und Wild Goose bedankt sich bei den Zuschaueren welche dieses Spiel mitansehen durften.

 

Weiter geht es für die Gänse am 13. Dezember in Aarburg. Dort treffen die Gooser um 09:00 Uhr auf Wehntal Regensdorf und um 10:50 auf Ramba Zamba Merenschwand.