Die Spieler der Spielervereinigung Wild Goose Wil-Gansingen hatten in der 4. Runde die grosse Möglichkeit, die Tabellenführung zu übernehmen. Dazu brauchte es zwei Siege und das gegen Kleindöttingen und Red Taurus Wislikofen. Auch deren Ausgangslage war nicht uninteressant. Kleindöttingen lauerte auf dem 4. Rang nur einen Punkt hinter Wild Goose darauf, bei entsprechendem Spielverlauf ihrerseits die Tabelle anführen zu können. Wislikofen dagegen, hatte nicht vor sich freiwillig vom Thron zu verabschieden. 

 
Wild Goose – UHC Kleindöttingen

Gegen Kleindöttingen hatte das Team, welches wieder von Adrian Müller gechoacht wurde, schon immer etwas harzige Spiele abgeliefert. Das sich aber auch zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüberstanden, wurde den Zuschauern in der Halle schnell klar. Nach 55 Sekunden bekam Kleindöttingen einen Freischlag zugesprochen. Der Schuss wurde aber zur sicheren Beute von Michael Schraner im Tor der Wild Goose. In den folgenden 10 Minuten hatten sowohl Marc Hollinger und Kevin Boutellier die wohl besten Torchancen für die Mettauertaler. Kevin Boutellier konnte bei seinem zweiten Abschlussversuch gleich zwei Mal Augenmass nehmen. Der erste Schuss und Abpraller landete direkt vor seinem Stock, der zweite Abschluss rollte unbehelligt an der Torraumgrenze vorbei. Nachdem Wild Goose bis zur 12. Spielminute nur mit zwei Linien agierte, kam nun auch die 3. zu ihrem ersten Einsatz. Mit dabei war auch nach einer längeren Verletzungspause Manuel Huggenberger. Es waren noch gute sieben Minuten zu spielen in der ersten Spielhälfte, als Kleindöttingen erneut die Defensive der Wildgänse, mittels Freischlag prüfte. Doch auch dieser Ball landete bei Michael Schraner. Die Begegnung war sehr von der Taktik geprägt und dennoch bekamen die anwesenden Zuschauer ein flüssiges Spiel zu sehen, gespickt mit sehr guten Torchancen auf beiden Seiten und herrlichen Paraden der beiden Schlussmänner. 36 Sekunden vor der Pause war es aber um einen der beiden Torhüter geschehen. David Kern erwischte den Kleindöttinger Goalie zum viel umjubelten 1:0 für Wild Goose. Gleich in seinem ersten Meisterschaftsspiel nach seiner Verletzung, hatte auch Manuel Huggenberger eine Möglichkeit, sein Team mit 2 Toren in Führung zu bringen, doch sein Schuss fand den Weg nicht ins Tor. Die zweite Hälfte begann ungünstig für die führenden aus dem Mettauertal. Nach einem Freischlag von Kleindöttingen, sprach der Unparteiische eine 2 Minuten Strafe aus, wegen nicht korrekt eingehaltenem Abstand. Cyrille Oeschger wanderte dafür auf Strafbank. Das Powerplay der Kleindöttinger war druckvoll und schon bald schepperte das Metall des Torgehäuses durch die Halle. Nach diesem Lattenknaller ersetzte Wild Goose seinen Goalie durch einen 3. Feldspieler. Ab diesem Zeitpunkt hatte Kleindöttingen in diesem Powerplay keine Torchance mehr. Der zweite Treffer der Wild Goose wollte aber auch weiterhin nicht fallen. Chancen waren genug vorhanden. Stefan Zumsteg, Marc Hollinger, David Kern oder Kevin Boutellier vergaben jeweils in aussichtsreicher Position. Als die Matchuhr 4 Minuten 33 Sekunden anzeigte, jubelte der UHC Kleindöttingen über den Ausgleich zum 1:1. Sie erwischten Michael Schraner in der nahen Ecke. Die Lücke die er offen gelassen hatte war zwar klein, aber noch immer gross genug, um den Ball passieren zu lassen. Es folgte der Supergau schlecht hin. Anspiel und bereits stand es 1:2 für Kleindöttingen. Adrian Müller war gezwungen sein Time-Out zu nehmen um nochmals auf die Spieler einwirken zu können. Aber die Kleindöttinger verstanden es, einmal in Ballbesitz, den Ball und vor allem die Wildgänse laufen zu lassen. Kurz vor Ende der Begegnung, ersetzte Adrian Müller seinen Goalie durch einen vierten Feldspieler. Kleindöttingen schaffte es aber diesen knappen Vorsprung über die Runde zu bringen und den Sieg für sich zu verbuchen. 10 Sekunden in denen die Wild Goose Spieler das Spiel aus der Hand gaben, 10 Sekunden für Kleindöttingen um das Spiel zu drehen und als Sieger vom Feld zu gehen.  
 

Wild Goose – Red Taurus Wislikofen

In der zweiten Partie gab es ein Wiedersehen mit Red Taurus Wislikofen. In den beiden letzten Saisons stellte sich jeweils die 3. Herren Equipe in den Weg von Wislikofen. Heute waren – nach 2 Jahren Unterbruch – die Herren der 2. Equipe wieder an der Reihe. Vor der Begegnung füllte sich die Halle mit Spielern und Spielerinnen der blauen Gänse. Doch so ruhig und verhalten wie die eigenen Anhänger erst waren, war das Spiel nicht ganz. Beide Teams gingen sehr engagiert in die Zweikämpfe. Das Spiel wurde körperbetonter ausgetragen als die Begegnung gegen Kleindöttingen. Nach fünf Minuten, konnte Kevin Boutellier ein herrliches Zuspiel von Pascal Weiss zur 1:0 Führung im Tor unterbringen. Wislikofen zeigte nun Wild Goose, weshalb sie bisher noch kein Spiel verloren und erkämpften sich in der 10. Spielminute das 1:1. Den Schwung des Ausgleiches konnte Red Taurus gleich mitnehmen und erhöhte nach einem Freischlag zum 1:2 und wenig später mit einem platzierten Schuss von der Mittelline auf 1:3. Vor der Pause,erkämpfte sich David Kern in der Ecke der gegnerischen Platzhälfte den Ball und lies sich nicht mehr davon trennen, bis zum erfolgreichen Torschuss zum 2:3 Anschlusstreffer. Die Wildgänse zeigten dem Gegner, dass sie sich nicht abschütteln liessen. Valentin Schraner konnte bereits nach 3 Minuten in der zweiten Halbzeit die Partie wieder ausgleichen. Die Erleichterung darüber, war den Spielern anzusehen und den eingeflogenen Anhängern anzuhören. Die Freude hielt aber nicht lange und die „blauen“ Anhänger der Wild Goose verstummten wieder. Red Taurus nutzte vor dem Tor den ihnen gebotenen Platz und versenkten den Ball zur neuerlichen Führung. Beide Equipen schenkten sich nichts und Zweikämpfe wurden nun härter ausgeführt. Nach einem Patzer des Wislikofer Schlussmannes, konnte Stefan Zumsteg den Ball nur noch über den geschlagenen Goalie zum 4:4 ins Tor lupfen. Absetzen konnte sich kein Team mehr. Nach der Führung der Wildgänse zum 5:4, konnte Red Taurus im Powerplay das Geschehen auf der Anzeigentafel ausgleichen. Eine zweite Bankstrafe gegen Marc Hollinger, dieses Mal wegen Stockschlag, konnte Wislikofen nicht ausnutzen. Nachdem Red Taurus Wislikofen wegen nicht eingehaltenem Abstand ebenfalls einen zweier Kassierte, nutzte Wild Goose sein Powerplayspiel aus und ging mit 6:5 in Führung. Nun tobte die Ecke der Wild Goose-Anhänger und der jubel wurde noch grösser als die Schlusssirene schrillte. Den „Ausrutscher“ aus der ersten Partie fiel damit nicht ganz so schwer ins Gewicht. Nutzniesser war Stadel-Niederhalsli, welche als lachender 4. nun den Sprung an die Tabellenspitze schafften. Bleibt aus Gansinger Sicht zu hoffen, dass sich ein solcher Sekundenschlaf in der bevorstehenden Rückrunde nicht mehr vorkommt. Doch bevor man sich der Rückrunde widmen wird, wurde dem Restaurant Löwen vor seiner (vorübergehenden) Schliessung ein letzter Besuch abgestattet. Und was dort alles noch vorgefallen sein könnte… das wird dort bleiben.

 
The Wild Goose Telegraph